DJ TWIZZSTAR - Wirbelsturmgarantie auf der Tanzfläche

Veröffentlicht auf von Next Level Ent. Berlin

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Mit DJ Twizzstar heißen wir ein weiteres bekanntes Gesicht der urbanen Berliner DJ-Szene: Herzlich Willkommen. Damit ihr ihn ein Bisschen besser kennenlernt, haben wir ihn ein paar interessante Fragen gestellt.

 

 

Wie bist du zum Auflegen gekommen?


Musik hat mich schon immer gefesselt und im Alter von sechs oder sieben Jahren sagte ich zu meinen Eltern "Ich werde später einmal DJ", ohne dass ich mir tiefergehende Gedanken gemacht hätte (lacht). Mit 13 kaufte ich mir meine ersten Platten. Vinyl fand ich einfach echter und optisch auch ansprechender als CDs. Man hatte etwas in der Hand und auch die Cover kamen auf 12" besser zur Geltung als in einer CD-Hülle. Als es nicht beim Hören der Platten blieb und der elterliche, riemenangetriebene Plattenspieler durch mich das Zeitliche segnete, wurde das erste Set gekauft. Das muss im Alter von 15 Jahren gewesen sein...


Was für eine „DJ-Ausbildung“ hast du genossen bzw. hast du dir das "DJ-Handwerkszeug" selbst beigebracht?


Ich hatte keinen wirklichen Mentor, musste mir alles selbst beibringen. Dadurch ist aber auch die Gefahr geringer, jemanden zu kopieren.


Heutzutage steht ja das Gerücht im Raum, dass mit der digitalen Technik theoretisch jeder DJ sein kann? Wie stehst du dem gegenüber? Was für Technik nutzt du?


Ich nutze selbst Serato mit Timecode-Vinyls und arbeite seit kurzem auch mit Dicer von Novation. Es ist definitiv einfacher geworden aufzulegen. Ich bin aber der Meinung, dass man hört, ob ein DJ gelernt hat, mit Vinyl aufzulegen oder gleich digital eingestiegen ist. Allen Unkenrufen zum Trotz darf man auch nicht vergessen, dass die Technik einem auch neue Möglichkeiten bietet sich abzuheben. Und im Endeffekt nutzt kein Sync-Button oder Loop, wenn du die Musik nicht fühlst, das Publikum nicht lesen kannst und nicht weißt, wann du welchen Song spielen musst.

 

Welche Tipps kannst du dem DJ-Nachwuchs für die DJ-Karriere geben?

Man sollte sich seiner Sache sicher sein, ob man das aus Liebe zur Musik oder anderen, falschen Beweggründen macht. Wenn es dir darum geht, im Mittelpunkt zu stehen, Anerkennung zu bekommen, Frauen abzukriegen, werde Fußballer oder geh zu einer Castingshow.

 

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Wo hast du deine musikalischen Wurzeln?


Dank meiner Eltern war ich immer open-minded in Bezug auf die Musik. Und obwohl meine Ursprünge in der Rapmusik liegen, konnte ich mir durchaus auch "Dire Straits", "Jamiroquai" oder "Michael Jackson" geben. Demnach ist mein Auflegespektrum auch sehr breit gefächert. Neben Rap, Rnb, Discoclassics darf es auch gern House oder Tech-House sein. Es geht um gute Musik, dabei ist das Genre zweitrangig.

 
Wie ist Deine persönliche Meinung zu den Unmengen von Musik, die heute veröffentlicht wird?


Wie heißt es so schön "Haben ist besser als brauchen"?! Zunächst ist es positiv, dass es durch  neue technische Möglichkeiten einfacher geworden ist, Musik zu produzieren. Es gibt mehr Veröffentlichungen, dafür kommt man schneller an sie heran und ist nicht mehr gezwungen, wegen zwei Platten quer durch die Stadt zum Plattenladen seines Vertrauens zu fahren.

Denkst Du die Qualität leidet darunter? Und was denkst Du wie sich das in Zukunft entwickeln wird?
 

Das liegt in der Natur der Sache. Musik wird heutzutage kaum noch gefiltert. Nahezu jeder kann Musik herausbringen. Schlussendlich muss man sich mit der Musik auseinandersetzen und für sich selbst entscheiden, ob es gute Musik ist oder nicht. Ich persönlich findes es spannend, jeden Tag neue Songs zu hören, mitunter auch von Leuten, die man bis dato noch nicht auf dem Schirm hatte. Auch wenn unter 100 Neuveröffentlichungen nur vier oder fünf gute Sachen dabei sind, für diese lohnt sich dann die Arbeit. Für die Zukunft hoffe ich, dass die Tage der ganzen Uptempo und David Guetta Produktionen bald gezählt sind...
 

 

Wenn man sich die Liste deiner bespielten Events anschaut, muss man sagen sie ist nicht nur unheimlich lang, sondern auch breit gefächert:angefangen bei Clubshows, wie beispielsweise als Resident-DJ in Berlins aktuellem Szene-Hotspot dem Department, über Fashionshows, die du direkt auf dem Catwalk begleitet hast, oder Firmen-Events,  bis hin zu Fußballspielen, die du musikalisch untermalst wie z.B. bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 am Bundespressestrand oder bei jedem Heimspiel von Hertha BSC als Stadion-DJ.         
 
Wo spielst Du persönlich am liebsten?

 
Persönlich spiele ich am liebsten Clubshows, da man sich dort entfalten kann, die Emotionen und Reaktionen des Publikums aufnimmt und dementsprechend reagiert. Man ist dann nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern kann einen Abend aktiv gestalten. Wenn die Leute dann lächelnd und zufrieden morgens den Club verlassen, hat man einen guten Job getan. Wobei auch Open-Air-Gigs einen besonderen Reiz haben. Es ist schon etwas Besonderes, wenn du die Leute musikalisch in den Sonnenaufgang begleitest. Der Bundespressestrand oder der gute alte 2Be-Club in der Ziegelstraße werden mir diesbezüglich immer in Erinnerung bleiben.




Wie wird man Stadion-DJ für Hertha BSC?  


Ich habe im Rahmen meines Studiums in der Presseabteilung von Hertha BSC ein Praktikum absolviert und seitdem engen Kontakt zu den Mitarbeitern gepflegt, u.a. auch zu DJ Body, den ich noch aus meinen Anfangstagen kenne. Im Sommer 2011 kam er auf mich zu, ob ich mir den Job zutrauen würde und seitdem stehen wir beide Heimspiel für Heimspiel an den Decks. Dieser Job bedeutet mir sehr viel, da ich seit meinem elften Lebensjahr Hertha-Fan bin.


Wie läuft dein DJ-Tag im Stadion ab?


Wir treffen uns ca. vier Stunden vor Anpfiff der Partie, gehen die etwaige Tracklist für den Spieltag durch und werden im Anschluss ins Stadion gefahren. Vor Ort geht es an den Aufbau und zwei Stunden vor Anpfiff der Partie beginnen wir dann aufzulegen. Es ist anders als im Club, da man sich hier an den Regieplan halten muss und zwischen Interviews und Gewinnspielen Musik beisteuert. Höhepunkt ist stets die Einlaufhymne "Nur nach Hause" (Frank Zander). Ungefähr 30 Minuten nach Abpfiff der Partie ist dann auch unser Job getan, je nachdem ob Hertha gewinnt oder nicht, können sich die 30 Minuten aber auch ausdehnen.
 

Damit hast du dir ja gewissermaßen schon einen Kindheitstraum efrüllt. Wo würdest du denn gerne sonst nochmal spielen?   

 

Ich hatte erst vor ein paar Tagen ein Gespräch mit DJ Pro Zeiko, der sowohl von seinen Shows in Asien als auch in den Staaten geschwärmt hat. Die Staaten wären schon allein wegen meiner Rap und Rnb-Wurzeln eine Herzensangelegenheit und in Asien müssen die Leute wohl richtig am Rad drehen, wie ich hörte (lacht). Beides wäre ein Traum!


Verrate uns doch, was war das Skurrilste, das Dir bei einem DJ-Gig passiert ist?

 
Es war bei der Fußball-WM 2006. Kompletter Stromausfall für 10 Minuten! Hat die Leute aber nicht gestört, sie haben einfach ihre ganz eigene Version von White Stripes - Seven Nation Army zelebriert. Als die Musik wieder lief, gab es kein Halten mehr.


Und worauf können wir uns in Zukunft bei Dir freuen?


Was die nahe Zukunft angeht, neben deutschlandweiten Gigs vor allem auf eigene Blends und Remixes, die ich regelmäßig online stellen werde. Und in ferner Zukunft? Sky's the limit!

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